C.C. Umwelt GmbH
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„Nachhaltigkeit ist für mich der übergeordnete Reiz.“
Dr. Christian Wiegard ist seit dem 1. Oktober 2021 „Vertriebsleiter und Leiter Stoffstrommanagement“ bei der C.C. Umwelt. Woher er kommt und was er vorhat, erzählt er im Interview.
Herr Dr. Wiegard, Sie haben die vergangenen rund 20 Jahre in Süddeutschland gelebt, zuletzt bei Nürnberg, und sind vor kurzem an den Niederrhein gezogen. Was gefällt Ihnen so gut an der C.C. Umwelt, dass sie Ihnen den Wechsel des Lebensmittelpunkts wert ist?
Dr. Christian Wiegard: Zunächst: Ich stamme aus dem Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. Meine Kinderstube war im Kreis Höxter. Und zwischen Paderborn und Göttingen bin ich zur Schule gegangen. Beruflich bin ich im Jahr 2002 in Bayern hängengeblieben. Umzüge bin ich gewohnt. (Lacht)
Bei der C.C. Umwelt reizt mich besonders die Kombination aus Rohstoffrecycling und -rückgewinnung. Und die neuen Ideen, die seit diesem Frühjahr mit dem neuen Gesellschafter Blue Phoenix Group entstehen. Wir reden über technologische Weiterentwicklungen und regionale Expansion. Da möchte ich unbedingt dabei sein.
Ihr neuer beruflicher Titel lautet „Vertriebsleiter und Leiter Stoffstrommanagement“. Was bedeutet das?
Ich decke zwei Themen ab: Den Einkauf, da nehmen wir den Müllverbrennungsanlagen große Schlacken- und Filterstaubmengen ab, um sie zu verwerten und zu entsorgen. Dafür machen wir Verträge mit ihnen. Die Schlacken befinden sich eine Zeit lang auf unseren Lagerflächen, ehe wir die Wertstoffe daraus extrahieren. Dann muss der „Stoff“, also die Schlacke, wieder vom Hof, weil wir Platz für die nächsten Ladungen brauchen. Die Verträge mit den Schlackenlieferanten abzuschließen, und die damit zusammenhängende Logistik zu managen, gehört zu meinem Job. Das andere ist natürlich, die wiedergewonnenen Metalle und Mineralien marktgerecht zu verkaufen, damit sie wieder in den Wirtschaftskreislauf gelangen.
Was könnte den „Schlackenfluss“ stören?
Wir haben bei der C.C. Umwelt täglich etwa 3.000 Tonnen Materialinput von den Kraftwerken und so auch täglich etwa 3.000 Tonnen Materialoutput. So müssen wir auf der Eingangsseite sicherstellen, dass wir immer genügend Kraftwerke unter Vertrag haben, die uns täglich Material liefern und dass auf der Ausgangsseite möglichst die gleiche Menge an Material in Bauprojekte abfließt. Über die Lagerhaltung kann man die beiden Mengenströme kurzfristig etwas ausgleichen. Zu allem Überfluss gibt es immer wieder technische Störungen bei den Kraftwerken oder Verzögerungen bei den Bauprojekten. Störfaktoren wie diese sind an der Tagesordnung. Es ist eine logistische Kunst, unsere Stoffströme zuverlässig und effizient am Laufen zu halten. Wenn ich sie beherrsche, habe ich den Rücken frei für andere Projekte, die uns Wachstum bringen. Da kommt der Betriebswirt in mir durch.
Sie sind zudem Diplom-Forstwirt. Und in Forstwissenschaft promoviert haben Sie auch. Was hat sie dafür motiviert?
Forstwissenschaft habe ich studiert, weil ich anfangs Forstamtsleiter werden wollte. Aber in meinen Wunsch-Bundesländern für die höhere Forstlaufbahn war viele Jahre lang Einstellungsstopp. Ich wollte aber nicht ein Berufsleben lang – überspitzt ausgedrückt – nur Bäume zählen und mit Lodenmantel und Dackel durch Wälder patrouillieren. Also blieb ich doch länger an meiner Uni in Göttingen und habe ein BWL-Studium drangehängt. Parallel kam die Dissertation in Forstwirtschaft dazu.
BWL und Forstwirtschaft. Sind Sie ein Öko-Yuppie?
(Lacht) Ich lerne nur gerne dazu. Das war damals und ist heute so. Und übrigens: Wenn man parallel ökologisch und kaufmännisch unterwegs ist, versteht man noch besser, warum Umweltverschmutzung sinnlos ist. Denn die ist deutlich teurer als Umweltschutz
Haben Forstwissenschaft und Schlackenaufbereitung etwas gemeinsam?
Ich sag‘ mal so: Bei beidem geht’s um Nachhaltigkeit. In der Forstwirtschaft geht es darum, nur so viel zu verbrauchen wie nachwächst. Und jetzt denken wir an die Kreislaufwirtschaft: Hier möchten wir möglichst viel von dem, was wir im industriellen Wertschöpfungsprozess verbrauchen, wieder zurückgewinnen. Das Nachhaltigkeitsprinzip zu verinnerlichen und die ökologischen Fußabdrücke der Wirtschaft zu reduzieren, ist für mich der übergeordnete Reiz bei der Arbeit mit Müllverbrennungsschlacken.
Ihr Vorgänger Dr. Georg Rottlaender ist ein Experte mit hoher Reputation. Wie ist es für Sie, bei der C.C. Umwelt in seine Fußstapfen zu treten?
Es ist mir eine Ehre. Georg Rottlaender ist ein absoluter Profi, vor allem für Chemie und Gesetzesanforderungen bei Abfallströmen. Mein Ziel ist natürlich, das, was er bei der C.C. Umwelt aufgebaut hat, in derselben Qualität auszubauen – und mit meinem anderen Hintergrund neue Impulse zu setzen. Ich freue mich darauf.
Vielen Dank für das Gespräch.
„Ich drücke Dr. Wiegard von Herzen die Daumen.“
Ende September 2021 ging der bisherige Vertriebsleiter und Prokurist der C.C. Umwelt, Dr. Georg Rottlaender (65), in den Ruhestand – nach über zwölf Jahren im Unternehmen. C.C. bleibt der promovierte Chemiker dennoch erhalten. Im Interview blickt er nach vorne und zurück.
Herr Dr. Rottlaender, Ihr Ruhestand begann am 1. Oktober 2021. Haben Sie jetzt jede Menge Zeit für Hobbys oder bleiben Sie berufstätig?
Dr. Georg Rottlaender: Ich werde wahrscheinlich noch eine Zeit lang morgens um halb sechs wach werden, aber dann eben nicht mehr ins Büro fahren. Die ersten Wochen nutze ich, um wirklich einmal zu pausieren und nach über 40 Jahren Berufsleben mal Abstand vom Tagesgeschäft zu gewinnen. Es wird zunächst ein langer Urlaub.
Wo geht es hin?
Ich bin ein Naturfreund. In Brandenburg, in der Nähe von Neuruppin, gibt es einen kleinen Ort, an dem man sehr schön Kraniche beobachten kann. Da werde ich versuchen, ein paar herrliche Fotos zu machen. Und danach werde ich ganz in Ruhe das eine oder andere neue Projekt in Angriff nehmen.
Sie werden der Entsorgungsbranche als Berater erhalten bleiben. Was könnten Sie in dieser Rolle leisten?
Da gibt es viele kleinere und größere Möglichkeiten. Ein Beispiel: Abfallentsorgungsanlagen sind mitunter in der Kritik – wegen ihrer Schadstoffemissionen. Wenn beispielsweise neue Anlagen gebaut werden sollen, müssen Behördengenehmigungen beschafft oder Gutachten erstellt werden. Diese Prozesse werde ich koordinieren. Das kann ich ganz gut. Es wäre schade, wenn mehrere Jahrzehnte Erfahrung mit solchen Themen jetzt im heimischen Wohnzimmer blieben.
Das sieht C.C.-Geschäftsführer Dieter Kersting offenbar genauso.
Das freut mich natürlich. Und ich freue mich darauf, weiterhin Neues zu schaffen und dem einen oder anderen mit meiner Erfahrung zu helfen. Im Zusammenhang mit dem Neubau einer Metallaufbereitungsanlage am C.C.-Standort Würzburg hat die C.C. Umwelt einen komplizierten behördlichen Genehmigungsprozess zu bewältigen. Das bringe ich gerne mit zu Ende. Das ist ja ein extrem wichtiges Projekt.
Warum liegt Ihnen auch nach Ihrem Abschied daran?
Mir liegt an der Zukunft von C.C.! Die Anlage in Würzburg ist wichtig dafür, weil sie den modernsten Ansprüchen entspricht und sehr wirtschaftlich arbeiten wird.
Auch während Ihrer Zeit bei der C.C. Umwelt ist viel Neues entstanden. Sie haben beispielsweise die hochmoderne Metallaufbereitungsanlage „Stratego“ mitentwickelt. Wie blicken Sie heute auf diese wichtige Aufgabe zurück?
Dieses Entwicklungsprojekt hat etwa zwei Jahre in Anspruch genommen. Da hat das gesamte Projektteam etwas Großes geleistet. Der große Vorteil der Metallaufbereitung mit „Stratego“ ist die deutlich gestiegene Metallausbeute aus Müllverbrennungsschlacken – und die höhere Aufbereitungsqualität. Beides hat C. C. die Direktvermarktung von wiedergewonnenen Metallen an Metallschmelzer ermöglicht und die Profitabilität erhöht – mal abgesehen vom ökologischen Wert.
Und das macht Ihnen so schnell kein Wettbewerber nach?
Manche der „Stratego“-Komponenten kommen natürlich auch in anderen Metallaufbereitungsanlagen vor. Aber mit der Technologie fürs Trocknen und Anprallen der Metalle sowie für die Trennung von Metallen und Mineralien hat C.C. eine Ausnahmestellung.
Gibt es weitere Meilensteine in Ihren zwölf C.C.-Jahren, an die Sie besonders gerne zurückdenken?
Da denke ich vor allem an die Nachrüstung aller Schlackenaufbereitungsanlagen mit weiteren NE-Scheidern. Das haben wir nach und nach in den vergangenen sieben Jahren gemacht. Diese Projekte habe ich geleitet und genehmigungstechnisch vorangebracht. Mein Job hat mir wirklich immer viel Freude bereitet. Das gilt auch für die 23 Jahre, die ich vor meinem Eintritt bei der C.C. Umwelt bei der Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet verbracht habe.
Was haben Sie dort gemacht?
Mich beispielsweise um die Sonderabfallentsorgung gekümmert. Ich war auch zuständig für Deponien. Die AGR hatte damals 14 Deponien. Ich war in den unterschiedlichen Tätigkeiten dafür zuständig, den Input zu kontrollieren, damit nur Abfälle in Entsorgungsanlagen kommen, die ordnungsgemäß entsorgt werden können. Ich erinnere mich auch an recht außergewöhnliche Aufgaben. So habe ich mal ein Buch verfasst, in dem die Planung und der Bau einer Deponie in Japan projektiert wurden. Und ich habe mal einen Vertrag über die Sonderabfallentsorgung in Australien verhandelt.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Besonders stolz bin ich darauf, dass ich in meinem Berufsleben im heiklen Entsorgungsgeschäft nie eine Ordnungswidrigkeit begangen habe und nie ein Verfahren gegen mich angestrengt wurde. Das kann in unserer streng regulierten Branche ganz schnell gehen. Da braucht man nur mal eines der vielen Details in den Vorschriften übersehen. Stolz bin ich auch darauf, dass ich dafür gesorgt habe, dass Millionen von Tonnen Abfall in Nordrhein-Westfalen in ordnungsgemäße Entsorgungswege geleitet wurden. Da die Behörden mich als verlässlichen, verantwortungsvollen Experten gekannt haben, bin ich beispielsweise auch beim Beantragen von Neuanlagen als Gesprächspartner gerne gesehen gewesen.
Sie sprachen gerade die AGR an. Warum sind sie 2009 von dort zur C.C. Umwelt gewechselt?
Damals war ich Anfang Fünfzig, übrigens fast so alt wie die C.C. Umwelt heute, und schon mehr als zwei Jahrzehnte bei der AGR. Ich musste irgendwann auch mal etwas Neues sehen. Die C.C. Umwelt ist ein Mittelständler, damals von einem Familienunternehmer geführt. Mir hat der Wechsel neuen beruflichen Schwung gegeben. Übrigens kannte ich schon vor diesem Schritt den späteren C.C.-Geschäftsführer Dieter Kersting sehr gut. Er ist ja mittlerweile schon über 30 Jahre bei C.C. Wir haben uns immer sehr gut verstanden. Obwohl er beim Fußball Borussia Dortmund-Fan ist – und ich den Schalkern die Daumen halte!
2018 wurde die C.C. Umwelt vom Finanzinvestor Novum Capital übernommen und von diesem 2021 an die Blue Phoenix-Gruppe verkauft, an einen Schlackenverwerter mit Sitz in den Niederlanden. Wie haben Sie diese beiden Wechsel erlebt?
Positiv. Die Zeiten sind schwierig für mittelständische Unternehmen in extrem regulierten Branchen wie unserer. C.C. muss bei Großkunden eine Sicherheitsleistung hinterlegen, um Aufträge zu bekommen. Das ist finanziell riskant, denn die finanziellen Aufwendungen muss man erstmal stemmen. Und wir mussten dringend in Technologie investieren. Da war es sehr hilfreich, dass der kapitalstarke und investitionsfreudige Investor Novum Capital die C.C. Umwelt übernommen und strategisch unterstützt hat. Für Blue Phoenix gilt das auch.
Wie hoch sind solche Sicherheitsleistungen?
Da reden wir in der Regel über Millionen von Euro. Und das parallel für mehrere Projekte. Das kann es bei einem Mittelständler mit 130 Mitarbeitern schon mal schwierig werden.
Was erwarten Sie von Blue Phoenix?
Vor allem einen neuen technologischen Schub und regionale Expansion. Es ist spannend, was neuerdings diskutiert wird. Mehr darf ich dazu aber nicht verraten.
Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger, Dr. Christian Wiegard?
Dass er für mindestens ein Zehntel der vielen Angebote, die er nun schreiben muss, gut dotierte Aufträge bekommt. (Lacht) Und dass er sich nicht über die anderen 90 Prozent ärgert. Ich drücke ihm von Herzen die Daumen für seine neue Aufgabe.
Vielen Dank für das Gespräch.
„Satt? Das kennen wir bei der C.C. Umwelt nicht.“
Im Februar 2021, vor rund 100 Tagen, hat der Krefelder Schlackenaufbereiter C.C. Umwelt einen neuen Gesellschafter bekommen: den in Rotterdam (Niederlande) ansässigen Schlackenverwerter Blue Phoenix. Das Unternehmen hatte C.C. Umwelt vom Frankfurter Finanzinvestor Novum Capital übernommen. Im Interview schaut C.C.-Geschäftsführer Dieter Kersting (63) zurück – und nach vorn.
Herr Kersting, im Februar 2021 hat die C.C. Umwelt zum zweiten Mal seit 2018 einen neuen 100-prozentigen Gesellschafter bekommen. Wie sehen Sie die relativ kurz aufeinander folgenden Eigentümerwechsel heute?
Dieter Kersting: Ganz klar positiv. Im Jahr 2020 haben wir das 50-jährige Bestehen der C.C. Umwelt gefeiert. Schon da waren wir in unserem Markt besser positioniert als vor der Übernahme durch Novum Capital. Für die Unternehmensentwicklung hin zu einem erfolgreichen Unternehmen mit inzwischen sieben Standorten in Deutschland war Novum sehr wichtig. Und natürlich unsere mittelständische DNA. Und jetzt entwickeln wir uns mit Blue Phoenix weiter.
Bleiben wir zunächst bei Novum Capital. Finanzinvestoren wie Novum haben in der Öffentlichkeit nicht immer das beste Image. Wie sehen Sie das?
Ich denke sehr gerne an die gemeinsame Zeit zurück. Novum Capital hat uns drei Jahre lang intensiv und positiv begleitet. Unter anderem konnten wir viel Geld in technologische Innovationen investieren. Sehr wichtig war auch die Konzentration aufs Kerngeschäft. Dazu hat Novum Capital uns regelrecht gedrängt – und zwar völlig zu Recht. Davor hatten wir uns zu viel mit Randthemen befasst.
Was meinen Sie genau?
Bevor Novum Capital unser Gesellschafter wurde, haben wir nicht nur Müllverbrennungsschlacken aufbereitet und Filterstäube in Versatzbergwerke verbracht, sondern waren unter anderem auch Schrotthändler im großen Stil. Davon haben wir uns mit klarer Rückendeckung von Novum Capital gelöst und uns auf Schlacken, Filterstäube und Mineralik konzentriert. Denn so wie C.C. ein Schlackenspezialist ist, gibt es auch Schrottspezialisten. Dazu gehören wir nicht.
Wie haben Sie diese strategischen Veränderungen empfunden? Immerhin arbeiten Sie seit mehr als 30 Jahren bei der C. C. Gruppe und haben auch die Randthemen mitgetragen.
Als es mit Novum Capital darum ging, das Schrottsegment abzugeben, musste ich schon erstmal schlucken. An solchen Entscheidungen hängen schließlich auch Menschen. Aber es ist ein bisschen wie beim Fußball: Wenn ein Spieler nicht ins Gefüge passt, wechselt er früher oder später den Verein. Meist ist das gut für alle Beteiligten.
Auch für die Beteiligten aus der C.C.-Belegschaft?
Das Unternehmen, das unsere Schrottaktivitäten übernommen hat, hat auch alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen übernommen. Wir haben die Veränderungen so gelöst, dass letztlich alle zufrieden sein konnten: Die Beschäftigten, das C.C.-Management und der Gesellschafter.
Bleiben wir noch kurz beim Fußball: Wenn sich die Mannschaft verändert, verändert sich oft auch das Spielsystem. War es bei Ihnen mit Novum Capital als Gesellschafter auch so?
Ja, vor allem, weil wir vorher manche Aspekte moderner Unternehmensführung nicht so umgesetzt haben, wie wir es hätten tun sollen. Gemeinsam mit Novum hat das C.C.-Management neben den technologischen Möglichkeiten auch die Organisationsform, betriebswirtschaftliche Abläufe, das Rechnungswesen und die Compliance modernisiert.
Gut für die Blue Phoenix Group, oder?
Na klar. Von alldem profitiert nun auch der Nachfolger von Novum Capital als C.C.-Gesellschafter. Zum Beispiel ergänzen sich unsere Schlackenaufbereitungstechnologien hervorragend.
„Schon die ersten 100 Tage mit Blue Phoenix als neuem Gesellschafter haben gezeigt, wie groß unsere Synergien sein können.“
Inwiefern?
Zum Beispiel haben wir mit unserer „Stratego“-Anlage eine Weltneuheit geschaffen. Sie hebt die Aufbereitung von Nichteisenmetallen aus Müllverbrennungsschlacken, den sogenannten NE-Metallen, auf ein ganz neues Niveau. Blue Phoenix nutzt ähnliche Aggregate – und nun kombinieren wir beide Technikansätze. Schon die ersten 100 Tage mit Blue Phoenix als neuem Gesellschafter haben gezeigt, wie groß unsere Synergien sein können.
Synergien welcher Art?
Bleiben wir beim Austausch von Technologiekompetenz: Dadurch verbessern wir die Ausbeute unserer Schlackenaufbereitungsanlagen und die Qualität der Metalle, die wir aus den Schlacken wiedergewinnen, nochmals. Es geht aber beispielsweise auch um Lagermanagement. Der Austausch ist spannend und wir lernen voneinander.
Warum ist Lagerplatzmanagement so wichtig?
Da muss ich etwas ausholen: Der verbrannte Hausmüll kommt zunächst als bis zu 1000 Grad heiße Schlacke aus der Müllverbrennung. Diese wird mit Wasser abgelöscht und dann bringen Lkw sie zu unseren Lagerplätzen. Dort trocknet die Rohschlacke, damit sie nicht in den Anlagenaggregaten kleben bleibt. In der Schlacke entsteht eine endotherme Reaktion, sie wird also in sich warm. Kluges Lagerplatzmanagement richtet sich nach er Art dieser endothermen Reaktion. Druck spielt ebenfalls eine Rolle.
Welche?
Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich je nach Schütthöhe der Schlacke am Lagerplatz im Idealfall eine Temperatur von 40 oder 30 oder 20 Grad entwickelt. Abhängig von diesen Temperaturen und Drücken lässt sich die Metallausbeute in unseren Anlagen verbessern. Das ist eine Wissenschaft für sich. Und unsere Erfahrungen damit teilen wir mit unserem neuen Gesellschafter Blue Phoenix. Der Austausch ist wertvoll – für beide Partner.
Wie haben sich die Beschäftigten der C.C. Umwelt auf den neuen Gesellschafter eingestellt?
Wie Novum Capital bezieht auch Blue Phoenix uns sehr gut ein. Und den Gesellschafter-Typ kennen wir schon. Auch Blue Phoenix ist ein Finanzinvestor, hinter dem unter anderem Pensionsfonds stehen. Die Vorgehensweisen von Novum Capital waren intern akzeptiert. Umso mehr ist es nun bei Blue Phoenix so.
Umso mehr? Warum das? Das ist doch nicht zwangsläufig so.
Na ja, eigentlich schon. Denn Blue Phoenix ist nicht nur ein Finanz-, sondern auch ein strategischer Investor mit einer sehr guten Position in unserem Markt: mit gewaltigem technischem Knowhow und einer Vielzahl von Standorten weltweit.
Und wie ist es extern, also bei Ihren Kunden, insbesondere den Müllverbrennungsanlagenbetreibern?
Genauso. In den Tagen des Übergangs von Novum Capital zu Blue Phoenix haben wir so viele Kunden wie möglich persönlich informiert. Das Feedback war überwältigend positiv. Und wir sind überzeugt davon, dass es so bleibt.
„Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft werden immer wichtiger. C.C.-Kunden können sich darauf verlassen, dass sie ihre Zukunft gemeinsam mit uns erfolgreich gestalten können.“
Worauf legen Ihre Kunden besonderen Wert?
Unsere Kundschaft hat einen seriösen und eher konservativen Anspruch. Sie erwartet eine hohe Kerngeschäftskompetenz, eine sichere Finanzbasis und technologische Innovationen. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft werden schließlich immer wichtiger. C.C.-Kunden können sich darauf verlassen, dass sie ihre Zukunft gemeinsam mit uns erfolgreich gestalten können.
Was haben Ihr neuer Gesellschafter Blue Phoenix und Sie gemeinsam vor?
Vor allem wollen wir uns qualitativ weiter verbessern. Mit der Schlackenaufbereitungsanlage „Stratego“ haben wir gezeigt, dass wir Innovationen erfolgreich umsetzen und Kunden ein noch besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten können. Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft in der Schlackenverwertung ist übrigens in einigen anderen europäischen Ländern längst nicht so verbreitet wie in Deutschland. Deshalb möchten wir unser Knowhow künftig an weiteren in- und auch ausländischen Standorten einsetzen.
Zudem denken Sie über die Verwertung von Restschlacken nach. Richtig?
So ist es. Bisher setzen unsere Kunden aufbereitete Schlacken vor allem im Deponie-, Straßen- und Wegebau ein. Schlacken sind aber auch höherwertig nutzbar.
Wie denn?
Hierzu verrate ich noch nichts. Grundsätzlich möchten wir immer dazu beitragen, dass vermeintlicher Abfall wiederverwendet wird, um natürliche Ressourcen zu schonen.
Sie sind seit mehr als drei Jahrzehnten bei der C.C. Umwelt tätig. Haben Sie nicht irgendwann einmal genug?
In Rente bin ich doch am Wochenende! (Lacht) Solange ich fit bin und die Arbeit mir Spaß macht, möchte ich der C.C. Umwelt treu bleiben. Das darf von mir aus noch drei, vier oder fünf Jahre so sein. Ich bin weiter hungrig nach Erfolg mit unserem Unternehmen. Und überhaupt: Satt? Das kennen wir von C.C. nicht.
Vielen Dank für das Gespräch.
Blickpunkt COVID-19-Pandemie
„C.C. meistert die Corona-Krise – auch dank ‚Stratego‘.“
Der Müllverbrennungsabfall-Entsorger und Recyclingspezialist C.C. Umwelt aus Krefeld koppelt sich vom wirtschaftlichen Abwärtstrend infolge der SARS-CoV-2-Pandemie ab. Die Geschäftsführer Dieter Kersting und Roberto Grau über Gründe dafür, Expansionspläne und Kundenvorteile.
Herr Kersting, die Corona-Pandemie wirkt sich extrem negativ auf die deutsche Wirtschaft aus. Wie verläuft die Krise aus C.C.-Sicht?
Dieter Kersting: Das wichtigste Thema für uns ist in der Corona-Krise dasselbe wie vorher: Wir müssen den Müllverbrennungsanlagen 100-prozentige Annahmesicherheit bieten. Die Müllverbrennung läuft ja unvermindert weiter, weshalb bei uns ungefähr dieselben Schlacken- und Filterstaubmengen ankommen wie vor der Pandemie. Um die Annahmesicherheit zu gewährleisten, arbeiten wir an unseren Standorten nun nach Pandemieplänen, halten ausreichend Lagerplatz vor und haben Anfang Mai an unserem Hauptsitz in Krefeld Nachtschichten eingeführt, um unsere Lagerplätze für alle Eventualitäten verfügbar zu haben.
Wie lange werden Sie im 3-Schicht-System arbeiten?
Aus heutiger Sicht bis zum 31. August.
Bemerken Sie Unterschiede bei der Schlackenbeschaffenheit? Immerhin arbeiten viel mehr Menschen als noch vor Kurzem im Homeoffice, sodass die C.C. Umwelt jetzt deutlich mehr Hausmüll-Schlacken verwerten dürfte.
Dieter Kersting: Das ist richtig. Zurzeit steigt der Hausmüllanteil im Verbrennungsmix der Müllverbrennungsanlagen rapide an, während der Anteil an Gewerbemüll sinkt. Zusammengenommen sind die wöchentlichen Schlackenmengen nahezu stabil. Die Qualität ist in etwa gleichbleibend. Jedoch beobachten wir punktuell, dass grobe, typischerweise im Gewerbemüll vorkommende Eisenanteile rückläufig sind und dafür feinere Nichteisen-Anteile „erstarken“.
Könnten Schlacken mit dem COVID-19-Virus „infiziert“ sein?
Nein. Die Schlacken sind virologisch unbedenklich, weil der Müllverbrennungsprozess bei 1000 bis 1300 Grad Celsius abläuft. Das überlebt das Virus nicht.
Die Zeitung „Die Welt“ schrieb kürzlich: „Deutschlands private Abfallwirtschaft gerät in der Corona-Krise zunehmend in Bedrängnis. Zwar ist die Hausmüllentsorgung dieser Tage wichtiger denn je. Dort steigen auch die Müllmengen […]. Branchenexperten sprechen von zuletzt bis zu 20 Prozent. Dieses Geschäft wird aber zumeist von kommunalen Unternehmen erledigt.“ Was bedeutet das für Sie?
Roberto Grau: Das ist ein weiterer Aspekt, der für die C.C. Umwelt spricht. Unsere größten Kunden sind genau solche kommunalen Unternehmen. Wir haben teils jahrzehntelange Verträge mit ihnen und ein großes Vertrauensverhältnis aufgebaut.
Ihr Geschäft ist also krisenfest?
Dieter Kersting: Wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben. Aber bislang können wir uns glücklich schätzen: Die Grundlage unseres Entsorgungs- und Recyclinggeschäfts – Schlacken, Filterstäube und mineralische Abfälle – kommt unvermindert bei uns an.
Und wie läuft es mit den Stoffen, die Sie verkaufen: den in den Schlacken enthaltenen und von Ihnen aufbereiteten Metallen?
Dieter Kersting: Auch hier sind wir zufrieden, zumal wir von einer relativen Preisstabilität profitieren, wenn man alle Metalle zusammen betrachtet. Zum Beispiel sind die Kupferpreise zurzeit unter Druck, dafür steigen die Preise für Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium.
„Große Freude bereitet uns, dass unsere Krisenfestigkeit auch technische Gründe hat.“
Im vorhin schon erwähnten Artikel zitiert die Zeitung „Die Welt“ auch ein aktuelles Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW), wonach es vermehrt Hinweise gebe, „dass Haushalte die Müllsortierung einstellen“.
Roberto Grau: Das bedeutet für uns, dass sich tendenziell mehr von uns recycle- und verkaufbare Wertstoffe in Schlacken aus verbranntem Haushaltsmüll befinden. Darüber freuen wir uns aber nur bedingt. Denn im Sinne von Ressourcenschonung und Umweltschutz befürworten wir die konsequente Mülltrennung. Große Freude bereitet uns dagegen, dass unsere Krisenfestigkeit auch technische Gründe hat.
Welche?
Roberto Grau: Hier zahlt sich einmal mehr ein Millioneninvestment aus, das wir gewagt haben, nachdem die Frankfurter Investmentgesellschaft Novum Capital die C.C. Umwelt übernommen hatte: Ich spreche von unserer hochmodernen Metallveredelungsanlage „Stratego“. Die haben wir Ende Juli 2019 in Krefeld eingeweiht.
Von Novum Capital ist Ihr Unternehmen Anfang 2018 übernommen worden. Wie ist Ihr Verhältnis zu diesem neuen Eigentümer heute?
Dieter Kersting: Motivierend – wie von Anfang an. Novum Capital unterstützt uns strategisch mit Kapital und Know-how. Das Tagesgeschäft managt unsere Führungscrew. Die zum Beispiel deutlich gestiegene Recyclingeffizienz und -qualität an allen C.C.-Standorten zeigt, dass wir gemeinsam gut unterwegs sind.
Zurück zu „Stratego“. Was leistet die Anlage?
Roberto Grau: Zunächst: Ohne „Stratego“ konnten wir die leichten und schweren Nichteisenmetalle, abgekürzt NE-Metalle, nur als Gemisch aus Müllverbrennungsschlacken wiedergewinnen und in den Wirtschaftskreislauf zurückführen. Mit „Stratego“ machten wir einen Quantensprung bei der Rohstoffrückgewinnung und extrahieren die NE-Metalle nun sortenrein. „Stratego“ trennt also leichte NE Metalle – vor allem Aluminium –, die in den Schlacken enthalten sind, von schweren NE-Metallen: vor allem von Kupfer, Gold, Silber, Platin und Palladium. Und wir sind in der Lage, die NE-Metalle sehr kleinteilig aufzubereiten: Bestimmte Fraktionen können wir schon ab 0,1 Millimeter Größe zurückgewinnen und veredeln.
Was bringt das in der Corona-Krise?
Roberto Grau: Die Krise verursacht einen Rückgang bei den eisenhaltigen Metallen in den Müllverbrennungsschlacken – und höhere Mengen an NE-Metallen. Das heißt, wir können alle Vorteile von „Stratego“ nutzen – und die Müllverbrenner bekommen von uns dieselbe Vergütung für ihre Schlacken wie vor der Corona-Krise. „Stratego“ ist also ein Gewinnbringer für beide Seiten. Zudem können wir die von uns wiedergewonnenen und veredelten Metalle in Stratego-Qualität direkt an Metallschmelzer verkaufen, während wir früher an externe Veredler veräußern mussten, was Marge gekostet hat.
Das klingt, als erfülle „Stratego“ Ihre Erwartungen.
Roberto Grau: Voll und ganz. Wir sehen den prognostizierten Durchsatz, erreichen eine exzellente Ausbeute und Reinheit bei den NE-Metallen und trennen perfekt in Schwer- und Leichtmetalle. Und wir haben noch Optimierungspotenzial.
Wodurch zum Beispiel?
Roberto Grau: Wir planen, „Stratego“ mit einem vierten Lufttisch zu versehen. Dieses Aggregat wird uns bei der sortenreinen Trennung der NE-Metalle helfen. Das geschieht im Luftstrom unter Ausnutzung des spezifischen Gewichts. Auch an den anderen Standorten sind wir ständig dabei, die Anlagen zu verbessern.
Können Sie auch hier ein Beispiel nennen?
Roberto Grau: Wir statten die Anlagen an unseren Schlacke-Standorten Hagen, Würzburg und Schwandorf sukzessive mit zusätzlichen Erfassungsaggregaten aus. Denn gerade die Edelmetalle kommen vor allem in Feinstfraktionen vor. An unserem Hauptsitz in Krefeld sammeln wir mit „Stratego“ neue Erfahrungen, um diese auf alle anderen Anlagen zu übertragen.
„Ein sehr wichtiges Zukunftsthema sind Bauersatzstoffe, die wir vermehrt in hoher Qualität aus aufbereiteten MV-Schlacken gewinnen werden.“
Wie denken Sie aktuell über Expansion? Die meisten Unternehmen warten wegen der Corona-Krise erst einmal ab.
Dieter Kersting: Auch hier gilt für uns, was schon vor der Krise galt: Ein sehr wichtiges Zukunftsthema sind Bauersatzstoffe, die wir vermehrt in hoher Qualität aus aufbereiteten Müllverbrennungsschlacken gewinnen werden. Unsere Kunden setzen sie für Tiefbauprojekte, für Industriehallen, im Straßen- und Wegebau sowie im Deponiebau ein. Wir wollen die Qualität weiter verbessern, um mit höheren Baustoffklassen noch unabhängiger vom Straßen-, Wege- und Deponiebau zu werden.
Sie haben neue Anwendungen im Blick?
Dieter Kersting: Selbstverständlich. Sehr interessant für uns ist beispielsweise die Zementforschung. Wir sind sicher, dass wir bald Qualitätsschlacken herstellen können, die sich als Zuschlagsstoff für Zement eignen. Es braucht da Innovationen, weil Bausand knapp wird. Ressourcenschonung ist schließlich der Grund, warum es die C.C. Umwelt gibt.
Roberto Grau: Auch in diesem Sinne ist „Stratego“ extrem wertvoll. Ein Beispiel dafür: Die Aluminiumherstellung aus Bauxit erfordert immens viel Energie. Gegenüber dem Primärmetall hat das von uns wiedergewonnene sogenannte Sekundärmetall einen 19-fachen energetischen Vorteil! Deshalb erzielen wir allein mit „Stratego“ beispielsweise 100.000 Tonnen an CO2– Einsparung pro Jahr.
Können Sie die 100.000 Tonnen CO2 verständlich einordnen?
Roberto Grau: Zum Vergleich: Mittelklassewagen-Fahrer in Deutschland verursachen allein durch ihr Autofahren binnen eines Jahres im Schnitt rund zwei Tonnen an CO2-Emissionen pro Auto. Das heißt, „Stratego“ spart so viel CO2, wie 50.000 Mittelklassewagen auf Deutschlands Straßen pro Jahr verursachen.
Könnte die Klimadebatte infolge der Corona-Krise ins Hintertreffen geraten?
Dieter Kersting: Das erwarten wir nicht. Die Wissenschaft beweist gerade, wie wichtig sie zur Lösung existenzieller gesellschaftlicher Probleme ist. Dieser Trend wird sich sehr wahrscheinlich verstärken – auch in der Klimadiskussion. Die C.C. Umwelt wird weiterhin zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz beitragen. Und wir sind sicher, dass wir dabei wesentliche Impulse im Sinne der Nachhaltigkeit setzen.
Vielen Dank fürs Gespräch.
Neues Sieb bringt neue Qualität
Täglich setzen sich alle Mitarbeiter der C.C. Umwelt dafür ein, unsere Schlacken- und Metallaufbereitung immer weiter zu verbessern. Anfang März haben wir dabei ein wichtiges Zwischenziel erreicht.
Welche Stoffe bereiten wir auf – und in welcher Aufbereitungstiefe? Um diese Fragen zu beantworten, erfassen und analysieren wir Betriebsdaten, und zwar jeden Tag und kundenspezifisch. Dieses System haben wir im Laufe der Jahrzehnte immer weiter verfeinert.
Verfeinert im Wortsinn haben wir nun auch die Schlackenaufbereitung am Standort Krefeld: Dort haben unsere Mitarbeiter Anfang März ein neuartiges Sieb eingebaut. Damit haben wir unsere Anlage, die wir erst 2018 umfassend modernisiert haben, weiter optimiert. Dank des innovativen Anlagenaggregats
- verringern wir die Ausfallzeiten der Anlage weiter,
- reduzieren wir abermals die Aufbereitungskosten,
- erzielen wir eine bessere Trennleistung,
- gewinnen wir noch mehr werthaltige Metalle und
- erreichen insgesamt abermals verbesserte Metallqualitäten.
Die hochmoderne Schlackenaufbereitungsanlage samt neuem Sieb dient als Arbeitsvorbereitung für „Stratego“. Die nachgeschaltete innovative Metallaufbereitungsanlage haben wir 2019 eingeweiht.
Geleitet haben das Projekt Roberto Grau, COO der C. C. Gruppe, sowie Vertriebsleiter und Prokurist Dr. Georg Rottlaender. Julian Ueberall, Betriebsleiter der Schlackenaufbereitung Krefeld und Hagen sowie von „Stratego“, und sein Team haben die Modernisierung schnell, technisch hervorragend und detailsicher umgesetzt. Herzlichen Dank allen Beteiligten!
Ein besonderer Dank gilt auch der Bezirksregierung Düsseldorf. Sie hat alle Unterlagen, die gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz erforderlich sind, kompetent und zügig bearbeitet.
Der Einbau des neuen Siebes am Standort Krefeld ist ein wichtiger Schritt für die C.C. Umwelt – und noch lange nicht der letzte. Weitere Qualitätsverbesserungen, von denen unsere Kunden profitieren, werden schon bald folgen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Best Practice in Krefeld
Die N³ Nachhaltigkeitsberatung Dr. Friege & Partner und die BASIKNET Gesellschaft für Arbeitsschutz mbH haben in Kooperation mit der Akademie Dr. Obladen GmbH einen „Leitfaden zur Verwertung von Abbruchabfällen und Schlacken aus
Müllverbrennungsanlagen“ erstellt und im Februar 2020 veröffentlich. Darin fassen die Autoren die Ergebnisse des Projekts „Nachhaltigkeitskommunikation
in der Abfallwirtschaft – Grundlagen und Best Practice-Ansätze“ zusammen.
Darin erwähnt ist der Einsatz der C.C. Umwelt für die ressourcenschonende Rückgewinnung hochwertiger Metalle aus Müllverbrennungsanlagen, insbesondere mit der hochmodernen Anlage „Stratego“.
Welche Vorteile „Stratego“ unseren Kunden bietet, erfahren Sie unter diesem Link zur Pressemitteilung.
Den „Leitfaden“ finden Sie hier.
Ein gelungener Geburtstag! Die C.C. Umwelt dankt allen Gästen
Am 20. September feierte die C.C. Umwelt ihren 50. Unternehmensgeburtstag an einem geschichtsträchtigen Ort: auf dem Dach der früheren Kohlenwäsche der Zeche Zollverein, die heute zum Weltkulturerbe gehört.
Zu den Geburtstagsgästen gehörten Kunden, Mitarbeiter und Gesellschafter der C.C. Umwelt sowie Vertreter der Wissenschaft. So sprach der Wirtschafts- und Technikhistoriker Stephan Mlodoch in seinem Vortrag über die Entwicklung von der reinen Müllbeseitigung hin zur Kreislaufwirtschaft. Martin Faulstich, Professor für Umwelt- und Energietechnik an der Technischen Universität Clausthal, Direktor des Instituts zur Zukunft der Industriegesellschaft (INZIN) und Politikberater, erläuterte, warum sich Schlacken aus thermischen Abfallverwaltungsanlagen als Rohstoff der Zukunft gefragt sein werden.
Weniger wissenschaftlich und dafür hörbar amüsant ging es beim Auftritt von Bruno „Günna“ Knust zu. Der Kabarettist, Theatermacher und ehemalige Stadionsprecher von Borussia Dortmund erklärte den Ruhrpott auf seine ganz eigene Art. Zudem erlebten die Geburtstagsgäste Führungen auf dem Zechengelände, zum Beispiel durch das Designmuseum. Die musikalische Begleitung durch den Abend gelang dem Duo Aphrodite – mit Gilda Razani am Saxophon und Hans Wanning am Klavier.
Die Geschäftsführung der C.C. Umwelt dankt der Zeche Zollverein sowie allen Gästen und Vortragsrednern von ganzem Herzen für diesen wunderbaren Tag. Auf weitere erfolgreiche 50 Jahre mit Ihnen als Partner! Glückauf!
„Wir können die nächsten 50 Jahre mit breiter Brust angehen“
Am 20. September 2019 feiert die C.C. Umwelt in der Essener Zeche Zollverein ihren 50. Unternehmensgeburtstag. Co-Geschäftsführer Dieter Kersting über persönliche Meilensteine, den Finanzinvestor Novum Capital als Eigentümer und über ambitionierte Zukunftspläne.
Herr Kersting, am 20. September feiert die C.C. Umwelt ihren 50. Geburtstag. Was haben Sie sich für diesen Tag einfallen lassen?
Dieter Kersting: Wir werden ab 10.30 Uhr ein informatives und unterhaltsames Rahmenprogramm erleben. Und abends essen und trinken wir, wie es sich für einen 50. Jahrestag gehört. Wir feiern aber nicht nur das Unternehmensjubiläum, sondern auch unsere mittelständische DNA, die aus Kompetenz, Verlässlichkeit und Vertrauen besteht. Dieser Tag wird das Highlight des Jahres.
Wie viele Gäste werden Sie begrüßen?
Es werden rund 150 Gäste aus ganz Deutschland da sein – langjährige und neue Kunden, Partner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie die komplette Unternehmensbelegschaft.
Sie, Herr Kersting, sind mittlerweile 30 Jahre bei der C.C. Umwelt beschäftigt. Gibt es jemanden in der Belegschaft, der länger dabei ist?
(Überlegt erst und lacht dann): Nein, der Dinosaurier bin ich.
Hatten Sie 1989 gedacht, dass Sie 30 Jahre bleiben würden?
Nein! Da war ich erst 30 Jahre jung. Da geht man doch eher davon aus, dass noch einige Stationen kommen.
Warum sind Sie der C.C. Umwelt schon so lange treu?
Weil ich das mittelständische Umfeld sofort gemocht habe und mich im Unternehmen entwickeln konnte. Eingestiegen bin ich damals als Jurist, wurde aber schnell zum Vertriebler und konnte viele Projekte umsetzen, die das Unternehmen vorangebracht haben und für die ich wertgeschätzt wurde. So ein Umfeld ist erfüllend.
An welche Projekte denken Sie?
Prägend für mich war gleich der erste Vertrag, den ich gemacht habe – mit der Firma Miele. Ein großartiges Unternehmen, nach wie vor. Miele hatte schon damals ein recycelbares, gusseisernes Kreuz als „Rücken“ in seine Premium-Waschmaschinen gebaut. Wir haben den Gießereisand abgeholt und entsorgt – und auf der Rückfahrt zur Miele-Gießerei in Gütersloh haben wir Schrotte von unserem Krefelder Betriebsgelände dorthin gebracht, die Miele für seine Waschmaschinen-Kreuze eingeschmolzen hat.
Kreislaufwirtschaft pur, oder?
Und ob. Damals war der Begriff allerdings noch nicht so bekannt wie heute. Der Vertrag mit Miele läuft übrigens immer noch. Auch deshalb ist der Ruf, den die C.C. Umwelt in der Gießerei-Branche genießt, außerordentlich gut.
Gab es weitere Meilensteine, die Sie mitgesetzt haben?
Meinen ersten Vertrag für die Entsorgung von Müllverbrennungsschlacken habe ich 1990 bei der MVA Bamberg gemacht. Es war gar nicht so schwer, die Müllverbrenner zu überzeugen, weil die C.C. Umwelt einen trimodalen Anschluss in Krefeld hat. Die Logistik über Schiffe war und ist ein großer Vorteil. Natürlich fällt mir auch der Filterstaub-Entsorgungsvertrag mit der Ruhrkohle AG im Jahr 1992 ein. Unter anderem diese Kundenbeziehung hat dazu geführt, dass die C.C. Umwelt sich an den thüringischen Versatzbergwerken Bleicherode und Sollstedt beteiligt hat. Auch diese Beteiligungen sind ein großartiger Wettbewerbsvorteil für uns.
Schauen wir auf die jüngere Vergangenheit: Anfang 2018 hat der Frankfurter Finanzinvestor Novum Capital die C.C. Umwelt übernommen. Wie ist Ihr Verhältnis zu diesem Gesellschafter?
Sehr gut, weil unser Miteinander von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Novum Capital ist auch deshalb ein Glücksfall, weil dieser Gesellschafter viel Geld in die C.C. Umwelt investiert. Das ist wichtig, weil wir als Teil der Abfallwirtschaft zum Beispiel immer mehr gesetzliche Anforderungen erfüllen müssen, die viel Geld kosten.
Ohne Novum Capital würden Sie finanziell schlechter dastehen?
Natürlich. Vorher waren wir als unternehmensverbundene Stiftungen organisiert und deshalb weniger finanzstark. Mit Novum Capital konnten wir bislang unseren Standort Hagen modernisieren, haben dort beispielsweise einen Doppelscheider installiert. Und wir haben vor wenigen Wochen, im Juli, die Millioneninvestition „Stratego“ eingeweiht. Mit dieser hochintelligenten Metallaufbereitungsanlage sind wir Technologieführer in der Schlackenverwertung geworden. Und die Reise geht weiter.
Wohin?
Dazu verraten wir noch keine Details. Nur so viel: Wir arbeiten mit guten Erfolgsaussichten an neuen Partnerschaften und schauen uns potenzielle neue Standorte an. Und wir planen technologische Innovationen, um mineralische Abfallstoffe so aufzubereiten, dass sie sehr interessant als Bauersatzstoff für den Tiefbau werden.
Welche regionale Bedeutung hat die C.C. Umwelt 50 Jahre nach ihrer Gründung?
Unsere größten Kunden sind seit Jahrzehnten kommunale Müllverbrenner. Schon deshalb sind wir regional bedeutsam. C.C. ist als positiv besetzte Marke auch von der Politik sehr gerne gesehen. Nur zwei Beispiele: Am Standort Hagen sind wir sogar mit einer kommunalen Gesellschaft in einem gemeinsamen Unternehmen vereint. Und für die Häfen in Krefeld und Würzburg sind wir ein relevanter Umschlagträger.
Recycling ist so bedeutsam wie noch nie. Das spricht für weitere 50 Jahre, oder?
Für mich nicht. (Lacht) Aber im Ernst: Die Entwicklung hin zu mehr Klimaschutz und Ressourcenschonung spricht natürlich für unser Geschäftsmodell, zumal die Müllverbrennung mittlerweile klimaneutral vonstattengeht und die schwarzen Haushaltsmülltonnen noch lange viel Wiederverwertbares enthalten werden. Ich bin fest überzeugt davon, dass wir die nächsten 50 Jahre mit breiter Brust angehen können.
Vielen Dank für das Gespräch.
„Stratego ist wie die Kirsche auf der Geburtstagstorte“
Am 19. Juli hat die C.C. Umwelt auf ihrem Betriebsgelände in Krefeld die Metallaufbereitungsanlage „Stratego“ eingeweiht. Co-Geschäftsführer Dieter Kersting über die Strategie dahinter, politische Anerkennung und Kundenvorteile.
Herr Kersting, bei der Einweihung waren Kunden, Gesellschafter und sogar die Wissenschaft vertreten. Was macht die Anlage so interessant?
Dieter Kersting: Sie ist das Resultat einer zukunftsweisenden Entscheidung der C.C. Umwelt: Mit Stratego extrahieren wir erstmals in unserer 50-jährigen Unternehmensgeschichte Nichteisenmetalle sortenrein aus Müllverbrennungsschlacken. Das heißt, Stratego trennt sogenannte leichte NE-Metalle, die in Schlacken enthalten sind – vor allem Aluminium – von schweren NE-Metallen. Das sind vor allem Kupfer, Gold, Silber, Platin und Palladium. Und die Anlage reinigt die Metalle.
Wie sind Sie bislang vorgegangen, also ohne Stratego?
Bislang haben wir die unterschiedlichen NE-Metalle als Gemische wiedergewonnen. Diese wurde von anderen Unternehmen sortenrein aufbereitet und an Metallschmelzen verkauft. Stratego ermöglicht es uns nun, die von uns wiedergewonnenen Metalle direkt an die Metallschmelzen zu vermarkten. Das ist eine strategisch und betriebswirtschaftlich sehr vorteilhafte Geschäftsmodellerweiterung.
Wie sind Sie auf darauf gekommen? Die C.C. Umwelt war 50 Jahre lang auch ohne Stratego erfolgreich.
Stillstand ist Rückschritt, lautet ein Sinnspruch. Der gilt auch für uns. Wir müssen uns weiterentwickeln, um erfolgreich zu bleiben. Und dafür investieren wir kräftig.
Wie viel Geld haben Sie in Stratego investiert?
Eine größere siebenstellige Summe. Davon rund ein Drittel kam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dass das BMBF mit finanzieller Förderung anerkannt hat, dass wir einen Quantensprung in der Rohstoffrückgewinnung aus Müllverbrennungsschlacken machen, ist eine echte Auszeichnung für die C.C. Umwelt.
Jetzt läuft die Anlage in einer mehr als 2000 Quadratmeter großen Halle. Wie kam sie dort eigentlich hin? Erst gekauft und dann liefern und zusammenbauen lassen?
Wenn es so einfach wäre, hätte sie jeder im Wettbewerb. Das Gegenteil ist der Fall. Stratego ist eine Eigenentwicklung. Die Köpfe dahinter sind mein Co-Geschäftsführer Roberto Grau und Dr. Georg Rottländer, unser Vertriebsleiter und Prokurist der C.C. Umwelt. Die beiden wurden unterstützt von der Hamburg-Umwelt-Recyclingtechnologien GmbH (H-U-R) und vom Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft an der TU Hamburg-Harburg.
Haben auch die Kunden Vorteile von Stratego?
Selbstverständlich. Nehmen wir nur die Müllverbrennungsanlagen, für die wir Schlacken und Filterstäube entsorgen: Sie können zum Beispiel in ihren Nachhaltigkeitsberichten darlegen, dass Sie mit der C.C. Umwelt einen Partner haben, der seinen CO2-relevanten Beitrag zum Umweltschutz nochmals gesteigert hat. Wir erfüllen die immer höheren Anforderungsprofile der MVA mit Stratego besser als unsere Wettbewerber. Und die Kunden, denen wir unsere aus Schlacken wiedergewonnenen NE-Metalle verkaufen, können sich auf eine optimierte Aufbereitung verlassen. Kurzum: Wir sehen uns mit Stratego als Technologieführer in der Schlackenaufbereitung und leisten damit einen erheblichen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz.
Wie viele Stunden am Tag läuft die Anlage?
Sie läuft im Zwei-Schicht-Betrieb, fast autark. Die Bedienung und die Metallsortierung erledigen drei spezialisierte Mitarbeiter.
Wie ordnen Sie Stratego in die 50-jährige Unternehmenshistorie der C.C. Umwelt ein?
Dieses wunderbare Jubiläum feiern wir am 20. September 2019 in der Zeche Zollverein in Essen. Da wird der „Rummel“ noch viel größer als bei der Stratego-Einweihung. Wir erwarten rund 150 Gäste aus dem Kreis der neuen und langjährigen Kunden, aus Branchenverbänden und aus der Politik. Der Geburtstag beginnt am Vormittag mit einer Vortragsveranstaltung und geht nach einem Kabarett und der Besichtigung der Zechenmuseen in die Abendveranstaltung über. Und Stratego ist wie Kirschen auf der mehrstöckigen Sahnetorte.
Vielen Dank für das Gespräch.
Themen, Standpunkte, aktuelle Entwicklungen bei der C.C. Umwelt. Hier lesen Sie, was uns bewegt und wie das Management und C.C.-Kunden darüber denken. Auch diese Rubrik ergänzen wir nach und nach. Kommen Sie doch bald einmal wieder, um neue Insides zu entdecken. Wir würden uns darüber freuen.